Samstag, 6. September 2014

Die Vorbereitungsphase und die Freiwilligengruppe

Unsere Gruppe besteht aus drei weiblichen und drei männlichen Freiwilligen. Wir sind in Auswahlseminaren von NETZ ausgewählt worden. Nachdem wir die Bestätigungen hatten, sind wir zu einem ersten Vorbereitungsseminar zusammengekommen. Es ging u.a. darum eine Gruppe zu werden. Weiter trafen wir auf der Bangladeschtagung von NETZ das nächste Mal aufeinander. Dabei ging es aber vorrangig um das Planen und die Durchführung der Tagung, weniger um die individuelle Vorbereitung auf unser freiwilliges Jahr. Dennoch würde ich die Tagung als ein Highlight der Vorbereitungsphase bezeichnen. Bangladesch nahm Kontur an. Bangladesch kam näher. Bangladesch wurde wirklicher.
Auf dem zweiten Vorbereitungsseminar, wo ich leider wegen Krankheit nur wenig teilnehmen konnte, diskutierten wir viel darüber, wie man es schafft nicht-postkoloniale Texte zu verfassen. Viele Dinge waren mir in keinster Weise klar. So hätte ich z.B. das Wort Hütte nicht als postkolonial betrachtet. Sobald man jedoch die Assoziationen mit diesem Wort bedenkt, fällt einem schnell auf, dass eine Hütte ein Symbol eines primitiven, einfachen Lebens ist, in dem moderne Dinge wie Internet, nicht vorhanden sind.
Das Ausreiseseminar fand knappe drei Wochen vor dem Abflug statt. Wir besprachen u.a. die letzten Dinge, die wir noch zu klären hatten vor der Ausreise, aber auch über die aktuelle politische Situation.

Die ganzen Seminare wurden immer von Agata geplant, begleitet, aber auch durchgeführt. Sie hat die Rolle der Mentorin für unsere Gruppe, ist also unser Hauptansprechpartner in Deutschland gewesen. Bei allen Fragen und Problemen musste Agata immer herhalten. Sie wird sehr bald auch nach Bangladesch kommen, ihre Mentorenrolle hat sie aber dann vorranging an Farjina abgegeben,
Farjina unterstützt uns während unserer Zeit in Bangladesch. Besonders in der Anfangsphase gibt sie uns eine Einführung um unser Verständnis für diese andere Kultur zu wecken. Wie auch mit Agata, versteht sich die ganze Gruppe sehr gut mit ihr.
Unsere Gruppe hat sich nach fünf Tagen scheinbar gut eingelebt. Zeit genug die anderen fünf ein wenig vorzustellen.

Maike (26), die Masterin, hat bereits ein Studium in Mathe und Geographie auf Lehramt mit Masterabschluss hinter sich. Sie hat die letzten 2 Jahre in Bergen in Norwegen studiert. Sie wird in dem Grundbildungsprojekt von NETZ arbeiten, was ihr u.a. auch bereichernde Erfahrungen für ihr kommendes Leben als Lehrer ermöglicht. Sie wird in Gaibandha für GUK arbeiten.

Elisabeth (23), die Bachelorette, hat ihr Studium in Kultur- und Religionswissenschaften fürs Erste beendet. Wahrscheinlich möchte sie nach diesem Jahr noch ihren Master machen. Die gebürtige Hannoveranerin wird als einzige unserer Gruppe in dem Menschenrechtsprojekt von Netz arbeiten. Sie wir ab September in Saydpur bei RIP aktiv sein.

Emilia (19), die Landmaus, hat gerade ihr Abi in der Tasche. Die Thüringerin möchte das Jahr u.a. dazu nutzen mehr Erfahrungen zu sammeln, aber auch um eine Idee zu bekommen, was sie in ihrem späteren Leben machen möchte. Emilia hat sich für das Grundbildungsprojekt von NETZ entschieden. Ihre Partnerorganisation heißt Ashrai, die u.a. in Joypurhat angesiedelt ist.

Minar (18), der Hauptstädtler, hat ebenfalls seit Juni die Erlaubnis zum Studieren, hat sich aber bewusst dagegen entschieden das Studium sofort zu beginnen. Erst möchte er das Land, aus dem sein Vater kommt, von einer anderen Seite kennenlernen, als er es mit seiner Familie tun kann. Vor 13 Jahren ist Minar das letzte Mal in Bangladesch gewesen. Daher ist es auch für ihn eine neue aufregende Situation in Dhaka zu sein.
In Domar in Nilphamari bei GUK ist sein zukünftiges Zuhause, wo er im Grundbildungsprojekt arbeiten wird.

Quirin (17), der Jüngling, hat auch die allgemeine Hochschulreife erlangt. Der Münchner möchte dieses Jahr nutzen um sich neu zu orientieren und Erfahrungen zu sammeln, die sein Leben längerfristig prägen. Außerdem ist er der Meinung, dass er noch zu jung zum Studieren ist.
Sein neues Zuhause wird er bei MJSKS in Kurigram finden, wo er wie fünf von sechs Freiwilligen im Grundbildungsprogramm arbeiten wird.

Paul (19), der Autor diese Blogs, ist dem vorm Bildschirm sitzenden Leser hoffentlich so gut bekannt, dass ich mich jetzt nicht weiter ausführen brauche. Ich habe aber auch mein Abi, was aber keine benötigte Voraussetzung für einen Freiwilligendienst ist.

Demnächst mehr...


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