Unsere Gruppe besteht aus
drei weiblichen und drei männlichen Freiwilligen. Wir sind in Auswahlseminaren
von NETZ ausgewählt worden. Nachdem wir die Bestätigungen hatten, sind wir zu
einem ersten Vorbereitungsseminar zusammengekommen. Es ging u.a. darum eine
Gruppe zu werden. Weiter trafen wir auf der Bangladeschtagung von NETZ das
nächste Mal aufeinander. Dabei ging es aber vorrangig um das Planen und die
Durchführung der Tagung, weniger um die individuelle Vorbereitung auf unser
freiwilliges Jahr. Dennoch würde ich die Tagung als ein Highlight der
Vorbereitungsphase bezeichnen. Bangladesch nahm Kontur an. Bangladesch kam
näher. Bangladesch wurde wirklicher.
Auf dem zweiten
Vorbereitungsseminar, wo ich leider wegen Krankheit nur wenig teilnehmen
konnte, diskutierten wir viel darüber, wie man es schafft nicht-postkoloniale
Texte zu verfassen. Viele Dinge waren mir in keinster Weise klar. So hätte ich
z.B. das Wort Hütte nicht als postkolonial betrachtet. Sobald man jedoch die
Assoziationen mit diesem Wort bedenkt, fällt einem schnell auf, dass eine Hütte
ein Symbol eines primitiven, einfachen Lebens ist, in dem moderne Dinge wie
Internet, nicht vorhanden sind.
Das Ausreiseseminar fand
knappe drei Wochen vor dem Abflug statt. Wir besprachen u.a. die letzten Dinge,
die wir noch zu klären hatten vor der Ausreise, aber auch über die aktuelle
politische Situation.
Die ganzen Seminare wurden
immer von Agata geplant, begleitet, aber auch durchgeführt. Sie hat die Rolle der
Mentorin für unsere Gruppe, ist also unser Hauptansprechpartner in Deutschland
gewesen. Bei allen Fragen und Problemen musste Agata immer herhalten. Sie wird
sehr bald auch nach Bangladesch kommen, ihre Mentorenrolle hat sie aber dann
vorranging an Farjina abgegeben,
Farjina unterstützt uns
während unserer Zeit in Bangladesch. Besonders in der Anfangsphase gibt sie uns
eine Einführung um unser Verständnis für diese andere Kultur zu wecken. Wie
auch mit Agata, versteht sich die ganze Gruppe sehr gut mit ihr.
Unsere Gruppe hat sich nach
fünf Tagen scheinbar gut eingelebt. Zeit genug die anderen fünf ein wenig
vorzustellen.
Maike (26), die Masterin, hat
bereits ein Studium in Mathe und Geographie auf Lehramt mit Masterabschluss
hinter sich. Sie hat die letzten 2 Jahre in Bergen in Norwegen studiert. Sie
wird in dem Grundbildungsprojekt von NETZ arbeiten, was ihr u.a. auch
bereichernde Erfahrungen für ihr kommendes Leben als Lehrer ermöglicht. Sie wird
in Gaibandha für GUK arbeiten.
Elisabeth (23), die
Bachelorette, hat ihr Studium in Kultur- und Religionswissenschaften fürs Erste
beendet. Wahrscheinlich möchte sie nach diesem Jahr noch ihren Master machen.
Die gebürtige Hannoveranerin wird als einzige unserer Gruppe in dem
Menschenrechtsprojekt von Netz arbeiten. Sie wir ab September in Saydpur bei
RIP aktiv sein.
Emilia (19), die Landmaus,
hat gerade ihr Abi in der Tasche. Die Thüringerin möchte das Jahr u.a. dazu
nutzen mehr Erfahrungen zu sammeln, aber auch um eine Idee zu bekommen, was sie
in ihrem späteren Leben machen möchte. Emilia hat sich für das
Grundbildungsprojekt von NETZ entschieden. Ihre Partnerorganisation heißt
Ashrai, die u.a. in Joypurhat angesiedelt ist.
Minar (18), der
Hauptstädtler, hat ebenfalls seit Juni die Erlaubnis zum Studieren, hat sich
aber bewusst dagegen entschieden das Studium sofort zu beginnen. Erst möchte er
das Land, aus dem sein Vater kommt, von einer anderen Seite kennenlernen, als
er es mit seiner Familie tun kann. Vor 13 Jahren ist Minar das letzte Mal in
Bangladesch gewesen. Daher ist es auch für ihn eine neue aufregende Situation
in Dhaka zu sein.
In Domar in Nilphamari bei
GUK ist sein zukünftiges Zuhause, wo er im Grundbildungsprojekt arbeiten wird.
Quirin (17), der Jüngling,
hat auch die allgemeine Hochschulreife erlangt. Der Münchner möchte dieses Jahr
nutzen um sich neu zu orientieren und Erfahrungen zu sammeln, die sein Leben
längerfristig prägen. Außerdem ist er der Meinung, dass er noch zu jung zum
Studieren ist.
Sein neues Zuhause wird er
bei MJSKS in Kurigram finden, wo er wie fünf von sechs Freiwilligen im
Grundbildungsprogramm arbeiten wird.
Paul (19), der Autor diese
Blogs, ist dem vorm Bildschirm sitzenden Leser hoffentlich so gut bekannt, dass
ich mich jetzt nicht weiter ausführen brauche. Ich habe aber auch mein Abi, was
aber keine benötigte Voraussetzung für einen Freiwilligendienst ist.
Demnächst mehr...
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